Wenn Gedanken unaufhörlich kreisen, wie in einem Karussell, fehlt uns oft der innere Halt. Alles dreht sich, nichts klärt sich – und echte Erholung bleibt aus. Beim Gedankenkreisen geht es nicht (zwangsläufig) um Probleme oder Sorgen, manchmal sind es auch scheinbar belanglose Dinge, die einen mental nicht zur Ruhe kommen lassen.
Gedankenkreisen ist häufig ein Zeichen von Stress, psychischer Überlastung - das Nervensystem "fährt nicht runter". Hier ein paar Impulse, die helfen können, das Karussell zu stoppen:
Deine Gedanken sind so individuell wie Du. Wenn pauschale Tipps nicht greifen, lohnt sich ein persönlicher Blick auf Dein Thema – damit Du Deine eigene, wirksame Strategie findest.
Sorgen – die vorweggenommene Angst
Im Gegensatz zum Gedankenkreisen, ist das "Sorgenkarussell" schon etwas konkreter: Die Gedanken drehen sich oft um Dinge, die (noch) gar nicht eingetreten sind – und vielleicht auch nie eintreten werden -dennoch fühlen sie sich real an.
Wenn Du Dir Sorgen machst, passiert Folgendes:
Aber: Sorgen sind nicht nur belastend – sie zeigen Dir auch, was Dir wichtig ist. Es geht deshalb nicht darum, sie zu unterdrücken, sondern sie bewusst zu machen und ins Gleichgewicht zu bringen.
So gewinnst du wieder Klarheit und Kontrolle:
1. Klar benennen: Was genau macht dir Sorgen? Ein Gespräch, eine Entscheidung, eine Situation? Werde so konkret wie möglich.
2. Perspektiven prüfen: Beantworte Dir schriftlich 3 einfache, aber kraftvolle Fragen:
=> Einschätzen hilft: Wie realistisch ist jedes Szenario? Was davon liegt in Deiner Kontrolle?
3. Lösungen entwickeln
=> Habe Vertrauen und erinnere dich: Du hast schon viele Herausforderungen gemeistert. Auch jetzt wirst du eine Lösung finden.
4. Ressourcen nutzen
5. Aufschreiben und loslassen
Manchmal hilft es, all das, was einen besorgt, aufzuschreiben, z.B. in ein Tagebuch. Lege eine Zeit fest, in dem Du Dich mit Deinen Sorgen beschäftigst und tue das nur in dieser Zeit!
Sorgen sind menschlich – aber sie müssen Dich nicht beherrschen.
In herausfordernden Momenten tauchen sie plötzlich auf, die "Schlechtmachergedanken":
Diese inneren Kritiker können uns ausbremsen – lange bevor etwas passiert. Dabei gilt: Dein Denken beeinflusst Dein Verhalten und wie Du Dich verhältst, beeinflusst Dein Ergebnis.
Warum diese Gedanken so mächtig sind:
1. Energie folgt der Aufmerksamkeit: Dein Gehirn sucht Lösungen für das, worauf Du Dich konzentrierst – ob bewusst oder unbewusst. Denkst Du ständig an das Scheitern, arbeitest Du (unbewusst) genau darauf hin. Stichwort "selbsterfüllende Prophezeiung".
2. Selektive Wahrnehmung: Was Du glaubst, wirst Du wahrnehmen. Wer sich für unfähig hält, wird selbst neutrale Signale als Bestätigung dafür deuten. Ein negatives Mindset färbt deine Realität – und beeinflusst Dein Verhalten.
Beispiel:
Wer im Bewerbungsgespräch überzeugt ist, dass er abgelehnt wird, interpretiert Gestik, Mimik und Worte des Gegenübers negativ – und verhält sich entsprechend verunsichert. Das verringert die Erfolgschancen und bestätigt die eigene Erwartung.
3. Dein Unterbewusstsein hört mit: Sprache wirkt – besonders auf das Unbewusste. Oft sind das Worte, die wir irgendwann in unserer Vergangenheit, meist unserer Kindheit, tatsächlich von Menschen in unserer Umgebung zu hören bekommen haben und die sich uns als Gedankenmuster "eingebrannt" haben. Doch jetzt ist es Zeit, sich davon zu verabschieden und an sich zu glauben - genauso und mit den Worten, die man früher gerne gehört hätte und auch jetzt noch hören möchte!
Notfallplan bei negativen Gedanken:
1. Wahrnehmen: Erkenne, wenn Dich negative Gedanken überfallen.
2. Gedankenstopp: Sag Dir innerlich ganz bewusst „STOPP“ – gern mit Geste oder Symbol, z. B. ein Stoppschild.
3. Umformulieren: Ersetze den Gedanken durch eine positive, stärkende Aussage. Neue Denkgewohnheiten entstehen durch Übung – genau wie alte erlernt wurden.