Alexander-Dion Hering Heilpraktiker für Psychotherapie
 

Love it. Change it. Leave it.

Ob im Job, im Freundeskreis oder in der Familie – es gibt Menschen, deren Verhalten uns binnen Sekunden aus der Fassung bringt. Doch nicht die Person selbst „macht“ etwas mit uns – es sind ihre Worte, Gesten oder Handlungen, die uns aufwühlen. 

Die Folge: Ärger, Frust, Wut. Und damit wertvolle Lebenszeit, die wir an negative Gedanken und Gefühle verschwenden.

Ein Rechenbeispiel: Nur 5 Minuten Ärger pro Tag summieren sich auf 1.825 Minuten im Jahr – das sind über 5.400 Minuten in drei Jahren, also fast 6 Tage Deines Lebens, die Du verschenkt hast. Ohne Gegenwert. Nur mit Bauchgrummeln.

Wenn dich das zum Nachdenken bringt, solltest Du weiter lesen. Mit den folgenden 7 Schritten gewinnst Du Dein Gleichgewicht zurück – und Deine Energie.

1. Emotionen erkennen: Was genau fühlst du? Wut, Ärger, Ohnmacht, Scham, Eifersucht? Spür ehrlich in dich hinein. Ohne zu bewerten - nur wahrnehmen. 

2. Fakten klären: Was ist wirklich passiert? Beantworte sachlich die W-Fragen: Wer? Was? Wann? Wo? Wie? Lass Mutmaßungen, Emotionen und Interpretationen außen vor. Ein Beispiel: Du glaubst, Dein Chef bevorzugt einen Kollegen, der sich ständig in Szene setzt. Vielleicht ist das tatsächlich so, aber du weißt es nicht. Bleib bei dem, was belegbar ist.

3. Deine Rolle prüfen: Bist Du direkt betroffen? Hat das Verhalten des anderen konkrete Auswirkungen auf Dich – Hier und Jetzt? Wenn nein: weiter zu Schritt 5. Wenn ja: Welche realen (!) Folgen hat es für dich? Bleib bei überprüfbaren Fakten, keine Spekulationen.

4. Strategie wählen: Es gibt keine Standardlösung – aber Orientierung:

  • Abgrenzen: Sag klar und freundlich „Stopp“, wenn jemand über deine Grenzen geht.
  • Position beziehen: Steh zu deinen Bedürfnissen, Werten und Zielen.
  • Handeln: Bleib sachlich. Frag z. B. den Chef, wie Du mehr Verantwortung übernehmen oder Deine Leistung sichtbarer machen kannst – statt Dich über Kollegen zu beklagen.
  • Abwägen: Ist dir die Situation den Aufwand wert? Wenn nein – weiter mit Schritt 6.

5. Innere Auslöser erkennen: Triggert Dich etwas, obwohl Du objektiv nicht betroffen bist? Dann steckt vielleicht mehr dahinter:

  • Projektion: Der andere lebt etwas aus, was Du Dir selbst (noch) nicht erlaubst?
  • Übertragung: Die Situation erinnert Dein Unterbewusstsein an frühere Erfahrungen - Du wirst "getriggert"?

   => Diese Erkenntnisse sind Gold wert – sie zeigen Dir, wo persönliches Wachstum möglich ist.

6. Was lernst Du gerade? Jede schwierige Begegnung ist eine Lernchance. Wo wirst Du gefordert? Welche Ressource kannst Du entwickeln? Geduld? Abgrenzung? Selbstfürsorge?  Vertrauen? Gelassenheit? Klarheit?

7. Love it. Change it. Leave it.

Du hast drei Möglichkeiten – wähle bewusst:

  • LOVE IT: Nimm die Situation an. Sie ist, wie sie ist. Punkt. Haken dran.
  • CHANGE IT: Nutze Deine Einflussmöglichkeiten. Wenn Du nicht weiterkommst, hol Dir Unterstützung.
  • LEAVE IT: Wenn nichts hilft: Geh. Nicht aus Trotz, sondern aus Selbstachtung.

Fazit:

Nicht jede Begegnung können wir beeinflussen – aber unsere Haltung dazu sehr wohl. Je bewusster Du mit Deinen Emotionen und Grenzen umgehst, desto mehr gewinnst du: innere Klarheit, Selbstbestimmung und emotionale Freiheit.