Der Begriff Reinkarnation (aus dem Lateinischen: „wieder ins Fleisch gehen“) bedeutet Wiedergeburt. Die Reinkarnationslehre geht davon aus, dass unsere Seele unsterblich ist – sie überdauert den physischen Tod und kehrt in einem neuen Körper zu einer anderen Zeit zurück.
Diese Vorstellung ist in vielen Kulturen und spirituellen Traditionen tief verankert und eröffnet eine erweiterte, oft tröstliche Perspektive auf unser Leben. Wenn wir davon ausgehen, dass das jetzige Leben nur eines von vielen ist, liegt die Überlegung nahe, dass unser Dasein einem größeren Plan folgt – und dass nichts, was uns begegnet, wirklich zufällig geschieht.
Reinkarnation, Regression und Rückführung – was ist der Unterschied?
Diese Begriffe werden oft synonym verwendet, bedeuten aber nicht dasselbe:
Nicht jedes Problem hat seine Wurzeln in einem früheren Leben – deshalb beginnt eine Sitzung immer mit der Suche nach Ursachen im jetzigen Leben. Erst wenn sich hier keine klaren Auslöser finden oder die bisherigen therapeutischen Ansätze nicht greifen, kann eine Rückführung in ein früheres Leben hilfreich sein.
Realität oder Vorstellung?
Die Frage, ob es sich bei den Erlebnissen während einer Rückführung um „echte“ Erinnerungen oder symbolische Bilder aus dem Unterbewusstsein handelt, lässt sich wissenschaftlich (noch) nicht eindeutig beantworten.
Ich persönlich habe meinen eigenen Zugang dazu gefunden – aber mir ist wichtig zu betonen: Jeder darf (und sollte) sich ein eigenes Bild machen.
Entscheidend ist nicht, woher die Bilder stammen, sondern was sie bewirken. Wenn sich danach Ängste lösen, Beschwerden verschwinden oder ein tieferes Verstehen eintritt, ist der Ursprung dieser Bilder zweitrangig.
Grober Ablauf einer Reinkarnationssitzung
1. Vorgespräch
Klärung des Themas, Besprechung der Erwartungen, Beantwortung von Fragen, individuelle Hinweise.
2. Einführung
Im Liegen, mit geschlossenen Augen wird ein entspannter Zustand (Trance/Hypnose), häufig mithilfe einer Phantasiereise eingeleitet. Dabei geht es ums Zulassen – sich führen lassen und öffnen für die inneren Bilder und Wahrnehmungen.
3. Rückführung
Über symbolische Wege (z. B. eine Treppe, Tür, Aufzug) wird das frühere Leben aufgesucht, das mit dem aktuellen Thema in Zusammenhang steht. Dabei zeigen sich meist prägende Situationen, Dynamiken und Erfahrungen – bis hin zum Tod und darüber hinaus.
4. Zwischenwelt
Nach dem Rückblick folgt oft ein Einblick in das sogenannte „Leben zwischen den Leben“:
Hier geht es um Rückschau, Erkenntnisse, Erholung und Reflektion. Man begegnet wohlwollenden geistigen Begleitern, erfährt Zusammenhänge, karmische Verbindungen, Sinn und Aufgabe der vorausgegangenen und aktuellen Inkarnation.
Es gibt dort keine Verurteilung, sondern Liebe, Mitgefühl und Verständnis – und die Einladung zur Heilung und Vergebung.
5. Rückkehr
Der Prozess wird bewusst abgeschlossen. Verstrickungen werden gelöst, Vergebung ausgesprochen (sich selbst und anderen gegenüber), Hinweise für das heutige Leben integriert. Auf Wunsch kann eine Audio-Aufzeichnung mitgegeben werden.
Waren wir alle gut?
Nein – wir waren alles. Opfer und Täter. Mehr als einmal.
Die Seele will erleben – und um Mitgefühl, Empathie und echtes Verständnis zu entwickeln, braucht es beides: Schmerz und Schuld, Ohnmacht und Macht.
Tätererfahrungen können mit tiefer Scham und Schuld verbunden sein – Opfererfahrungen mit Angst, Hilflosigkeit und Wut.
Beides darf gesehen, verstanden und losgelassen werden. Nur so können wir Heilung erfahren und uns von unbewusster Last befreien.
Waren wir alle Kleopatra oder Napoleon?
Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in einem früheren Leben eine bekannte historische Figur war, ist sehr gering – gemessen an den Milliarden von Menschen, die seit Anbeginn der Menschheit gelebt haben.
Aber: Das spielt keine Rolle.
Jedes Leben ist wertvoll. Ein einfaches Leben kann für die Seele bedeutungsvoller und lehrreicher gewesen sein als das eines Königs.
Angst vor starken Emotionen?
Das ist verständlich – aber in einer Rückführung bist du nicht allein.
Emotionale Distanz kann jederzeit hergestellt werden: Du kannst Szenen aus der Vogelperspektive betrachten oder bestimmte Situationen überspringen.
Und manchmal ist es wichtig, eine alte Emotion bewusst zuzulassen, um sie endlich loslassen zu können.
Tränen, die in einem früheren Leben nicht geweint wurden, können heute heilsam sein.
Körperliche Schmerzen hingegen werden reguliert – ein rein symbolisches Wahrnehmen reicht völlig aus, um mögliche Zusammenhänge zu erkennen und die Heilung anzustoßen.
Wie erlebe ich eine Rückführung?
Das ist individuell.
Einige erleben sich aus der Ich-Perspektive, andere sehen sich von außen. Manche erleben farbige, bewegte Szenen – andere eher symbolhafte Bilder, schwarz-weiß oder wie in einem Film.
Alles ist richtig. Je weniger Du erwartest oder erzwingst, desto leichter wird sich Dein inneres Erleben entfalten.
Und wenn es nicht funktioniert?
Das kommt selten vor – aber es kann passieren.
Dann ist es vielleicht einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.
Wichtig zu wissen: Es entstehen Dir keine Kosten.
Tipps für eine gelungene Rückführung